In der Regel werden Arzneimittel vom Hersteller über den Großhandel und eine öffentliche Apotheke oder eine Krankenhaus-Apotheke an den Patienten abgegeben – manchmal auch mit Hilfe eines Pharma-Logistikers.
Allerdings gibt es Fälle, in denen die Arzneimittel nicht von Apotheken abgegeben werden, sondern direkt vom Hersteller, dem Logistiker oder Großhandel geliefert werden. Diese Fälle sind in der Delegierten Verordnung (EU) 2016/161 im §23 geregelt.
§23 umfasst z.B. Tierärzte, Zahnärzte, Rettungswesen und Notärzte, Streitkräfte und die Polizei. Außerdem gehören Forschung und Universität, Gefängnisse, Schulen, Hospize oder Pflegeheime dazu.
Wo große Mengen von Arzneimitteln hergestellt und verarbeitet werden, müssen hin und wieder auch größere Mengen vernichtet werden. Produktions- oder Lagerfehler können genauso die Ursache sein wie ein neues Packungsdesign oder neue behördliche Vorgaben.
Diese Aktivitäten finden in der Regel sporadisch statt, immer wenn sich eine größere Menge angesammelt hat.
Einige Kunden lagern die zu vernichtende Ware und wollen sie auf einen Rutsch vernichten. In diesen Fällen stellen wir zeitweise Speed Scanner zur Verfügung, um die Bestände schnell zu bearbeiten.
Retouren sind ein kritisches Thema. Häufig können Arzneimittel, die als Retoure zurückgeschickt werden, nicht weiter genutzt werden. Deshalb werden Retouren besonders intensiv geprüft. Damit lässt sich vermeiden, Arzneimittel zu erhalten, die gar nicht aus der eigenen Lieferung stammen.
Mit der Fälschungsrichtlinie ist diese Prüfung einfacher geworden. Mit medAspis stellen Sie sicher, welche Seriennummern an welche Kunden geschickt wurden, und können die Retouren dementsprechend prüfen.
In vielen Produktions- und Handelsschritten ist die sortenreine Verarbeitung vorgeschrieben. Vor allem für den Parallel-Handel hat es Priorität, dass in ansonsten homogene Lieferungen nicht aus Versehen Packungen mit falschen Chargen-Nummern oder sogar falschen Produktcodes gelangen.
Das medAspis Batch Control Modul verhindert die unerwünschte Erfassung von falschen Packungen.
Sobald Batch Control aktiviert ist, wird der Anwender gewarnt, sobald eine falsche Charge erfasst wird. Falsche Chargen werden nicht in die laufende Produktion übernommen.
Aggregation bezeichnet die Zusammenfassung von Seriennummern, um sie gebündelt weiterverarbeiten zu können. Aggregation gehört nicht zum Standard der europäischen Fälschungsrichtlinie.
medAspis hat ein einfach zu nutzendes Aggregations-System geschaffen, um in typischen Anwendungen eine deutliche Arbeitserleichterung zu schaffen.
Häufig werden Seriennummern von Packungen mehrfach benötigt.
So werden z.B. komplette Kartons im Wareneingang für die vorgeschriebene Verifikation gescannt und eingelagert. Später werden diese Kartons weiterverarbeitet, um beispielsweise exportiert oder beim Parallel-Importeur zu neuen Produkten für den nationalen Markt verarbeitet zu werden. Für diese Fälle muss die Seriennummer wieder erfasst werden.
Aber nicht mit medAspis – hier reicht es, die Daten nur einmal zu scannen. Die bereits im ersten Schritt gespeicherten Seriennummern werden einfach noch einmal genutzt, um die FMD-Operation des zweiten Schrittes durchzuführen.
Nicht immer sind die Abnehmer zu 100 % zuverlässig: Geschäfte platzen noch, wenn die Ware schon auf der Laderampe steht.
Mit der Fälschungsrichtlinie ist das Geschäft noch schwieriger geworden: Falls komplette Paletten und Kartons voll Arzneimittelpackungen bereits für den Export gescannt und deaktiviert wurden, und dann doch nicht abgeholt werden, müssen sie wieder aufwändig reaktiviert werden. Und zwar innerhalb von zehn Tagen. Ansonsten ist die Reaktivierung nicht mehr möglich, der Status kann dann nicht mehr geändert werden.
Mit dem medAspis Late Check Out gehört dieses Problem der Vergangenheit an. Packungen werden ein einziges Mal erfasst – zum Beispiel bei der Anlieferung im Wareneingang. Die Seriennummern werden dauerhaft zu diesen Kartons oder Paletten gespeichert.
Wenn nun der Export ansteht, wird die gesamte Lieferung erst dann als exportiert markiert, wenn klar ist, dass das Geschäft tatsächlich stattfindet. Bei Bedarf sogar erst, wenn die Ware bereits auf dem LKW ist. Und das funktioniert einfach per Knopfdruck.